Wer ist die Gartenanfängerin?

Ich bin Tanja und wohne im Industrieviertel Niederösterreichs. Das ist nicht –  wie man vermuten würde – zwischen rauchenden Schlöten, sondern das östliche Viertel des Bundeslands, wo sich schon Ende des 18. Jahrhunderts eben viel „Industrie“ angesiedelt hat. Dieser graue Namen stinkt natürlich gegenüber denen der anderen niederösterreichischen Viertel – Wein, Wald und Most – regelrecht ab. Flachviertel wäre schöner gewesen und stimmte noch heute, denn hier beginnt das ebene Österreich. Es gibt gerade mal Hügel und an denen wächst hauptsächlich Wein. Guter übrigens, einen Tropfen aus der Region Carnuntum sollte man verkosten.

Erde unter den Fingernägeln und von mir aus auch im Gesicht. Schön ist es im Garten.

Erde unter den Fingernägeln und von mir aus auch im Gesicht. Schön ist es im Garten.

Ich habe keinen Weingarten, nur einen ganz normalen, der bei dem Haus, das mein Liebster und ich gekauft haben, dabei war. Und ich bezeichne mich als Gartenanfängerin, weil ich diesen unseren Garten erst seit 2011  bearbeite – das heißt in Gartenzeit bin ich ein Setzling, ein Greenhorn, eine Anfängerin eben. Eine, die schon viel dazu gelernt, aber noch ganz furchtbar lange noch nicht ausgelernt hat. Lernen tu ich von anderen, von Bücher, Zeitschriften & Co. und von mir – gartenlearning by doing ist das und sehr effektiv.

Was ich z.B. schon super kann, ist Unkraut entfernen. Denn unser Garten war bei Übernahme …naja verwildert ist zu viel, verwahrlost zu wenig – er vegetierte jedenfalls schon geraume Zeit ohne Zuwendung vor sich hin. Die fleißigste Vegetation war natürlich eine „böse“ – ein allesfressendes Schlingpflanzenmonster auch Gemeine Waldrebe genannt.

Achtung, wer sie im Garten hat. Frisst binnen kürzester Zeit alles auf und lässt tote Pflanzen über.

Achtung, wer sie im Garten hat. Frisst binnen kürzester Zeit alles auf und lässt tote Pflanzen über.

Mit ihr war ich ungefähr die ersten beiden Jahre ziemlich beschäftigt: Erst wurde sie aus diversen Ecken verbannt, natürlich inklusive Wurzelvernichtung. Damit man sich den Umfang vorstellen kann: Ihre Überreste und all die toten Äste, die sie verursacht hat, haben in etwa einen Traktoranhänger gefüllt. Das ist so fast eine Tonne Schnittgut.

Nachdem die Schreckensbekämpfung erledigt war, ging’s an die Versorgung der Schlingpflanzen-Opfer bzw. -Überlebenden. Eine eine Gartensaison dauernde Beschäftigung war es, „unverschlungene“ Pflanzen, Stauden und Gewächse zurechtzuschneiden und ihnen gut zuzureden, dass jetzt alles wieder gut ist. Dass das alles so lange dauert, liegt daran, dass ich nicht nur Gartenanfängerin bin, sondern auch reine Wochenend-Gärtnerin. Und da das Wochenende nicht nur zum Garteln da ist, sondern auch zum Faul-im-Garten-Rumzuliegen…

Seit 2013 jedenfalls kann ich sagen, dass ich „normales“ Garteln betreibe. Ich pflanze und hege und tue und schnipsel und träume und find es einfach ganz fantastisch, einen Garten zu haben. So fantastisch, dass ich es mit allen teilen möchte und es dazu diesen Blog gibt.

Schlingpflanzenbekämpfung, Teil I bis II.

Schlingpflanzenbekämpfung, Teil I bis II.

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